Münsterdreisen
in Dreisen (Donnersbergkreis)


Navigationsgerät:   67816 Dreisen, Münsterhof

Informationen zum Kloster im Internet:

http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnsterdreisen

www.de.wikipedia.org/wiki/Dreisen

Kurzinformation:
Prämonstratenser von nach 1144 bis 1523
Patrozinium: Saturninus
damals: Erzbistum Mainz

Sehenswertes:
Vor Ort erinnert nichts mehr an das ehemalige Kloster. Doch das Häuser-Ensemble in Münsterhof ist sehenswert. - Im Kloster Hane in Bolanden [siehe dort im Reiseführer] steht auf dem alten Friedhof direkt außen vor der Nordwand der Klosterkirche Hane (neben dem Seiteneingang) eine steinerne Kredenz in Arkosol-Form, die aus Münsterdreisen stammen soll.

Lage:
Das ehemalige Kloster Münsterdreisen lag in Münsterhof, einem Ortsteil von Dreisen im
Donnersbergkreis (Kirchheimbolanden).

Anfahrt:
Alle Firmen bieten ihre Orts- und Stadtpläne kostenfrei nur zu privaten Zwecken an.
Machen Sie davon Gebrauch zuḿ Beispiel unter:
maps.google.de
www.stadtplaene.com
Dort geben Sie von Hand ein, was hier oben als Anschrift für Ihr Navigationsgerät angegeben ist..

Von der Ausfahrt "Göllheim" der Autobahn A 63 (Alzey-Kaiserslautern) fahren Sie die Bundesstraße
B 47 in Richtung Eisenberg. Nach etwa 800 Metern biegen Sie rechts ab und sofort wieder rechts
bis zum Ort Dreisen. Sie fahren durch den Ort gerade hindurch in Richtung Standenbühl.
Etwa 500 Meter hinter dem Ortsende von Dreisen geht es links nach "Münsterhof". Sie fahren über
den Bach namens Pfrimm und parken am besten noch vor der kleinen Ortschaft, die aus drei
Bauernhäusern besteht.

Ansprechpartner:
Verwaltung der Gesamtgemeinde
Freiherr-vom-Stein-Str. 1-3
67307 Göllheim

Geschichte:
Münsterdreisen ist möglicherweise das älteste Kloster der Pfalz, gegründet 872 vom Gaugrafen
Nanthar als Kloster der Benediktinerinnen. Die Ungarn zerstörten 951 das Kloster. Später wurde
das Klostergut Eigentum der Hohenstaufen, die dort ca. 1076 Augustiner-Chorherren und Chorfrauen
in einem sogenannten Doppelkloster ansiedelten. 1144 gab es dort nur noch Schwestern.
Graf Ludwig von Arnstein erwarb das Kloster 1144 unter anderem von Friedrich II. von Schwaben
und führte 1145 Prämonstratenser aus Arnstein in das Kloster ein. Gleichzeitig wurde im benachbarten
Marienthal ein Kloster für Prämonstratenserinnen gestiftet, das dem Kloster Münsterdreisen
juristisch unterstellt wurde. Das zunächst reich ausgestattete Kloster verfiel nach etwa 1300. Im
Jahre 1523 übereignete der letzte Abt von Münsterdreisen sein von allen Ordensleuten verlassenes
Kloster dem Propst von Lorsch. Im Jahre 1525 zerstörten Bauern im Bauernkrieg die Klosteranlage.

Der Propst von Lorsch trat die Klosterdomäne 1541 an den Pfalzgrafen ab, der sie 1551 mit Gutheißung
des Papstes an die Universität Heidelberg übertrug. Seit 1559 ist Münsterdreisen in privater Hand.
Heute stehen auf dem ehemaligen Klostergelände drei Bauernhöfe, die zusammen die Ortschaft
Münsterhof bilden. Vom alten Kloster blieb nichts erhalten. Die Mitteilung von Backmund (siehe zur
Literatur), dass sich an einem der Höfe noch ein gotisches Fenster befinde, beruht offensichtlich
auf einem Irrtum. Unter den Häusern gibt es allerdings Kellergewölbe unbekannten Alters; die Bauten
sind frühestens vom Ende des 18. Jahrhunderts.

Literatur:
Die ältere Literatur bei Norbert Backmund, Monasticon Praemonstratense, Band 1, Berlin 1983,
        Seite 112-114.
Die neuere Literatur:
Zu Mitteilungen über das ehemalige Kloster in der Zeitschrift "Analecta Praemonstatensia" siehe den
        Registerband "Index generalis" zu den Jahrgängen 1968 bis 1999 (erarbeitet von Ulrich Leinsle),
        Averbode 2002, Seite 243.
Bruno Krings, Die Frauenklöster der Prämonstratenser in der Pfalz, in: Jahrbuch für westdeutsche
        Landesgeschichte 35 (2009), Seite 113-202, speziell Seite 123-125.
www.uni-landau.de/historisches-sem-ld/Historisches%20Seminar/Lit-kloester.htm   >> Nr.5.8