Wadgassen
Einziges Haus der Prämonstratenser im Saarland

< Dazu ganz unten ein Hinweis auf Merzig >

Navigationsgerät:   66787 Wadgassen, Saarstraße 20 oder Am Abteihof 1

Informationen zum Kloster Wadgassen im Internet:
www.wadegotia.info
www.de.wikipedia.org/wiki/Wadgassen
www.wadgassen.de/kultur/sehenswuerdigkeiten/abteihof.html
www.de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkm%c3%a4ler_in_Wadgassen
www.deutsches-zeitungsmuseum.de

Kurzinformation:
Prämonstratenser von 1135 bis 1790/92
        auf demselben Gelände ein Kloster der
Prämonstratenserinnen von 1135 bis nach 1284
Patrozinium: Maria
damals: Erzbistum Trier

Sehenswertes:
Das Deutsche Zeitungsmuseum ist im "Abteihof", dem ehemaligen repräsentativen Verwaltungs-
gebäude der Abtei Wadgassen untergebracht. Vom Straßennamen her: gelegen an der Querstraße
"Am Abteihof 1" in 66787 Wadgassen, geöffnet Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr. Führungen
nach Voranmeldung. Das Haus beherbergt auch den Festsaal der Zivilgemeinde Wadgassen. 

Reste von Pfeilersockeln der ehemaligen Kirchenwand: Gegenüber dem Erlebniszentrum liegt ein
Parkplatz und - wenn man weitergeht - steht dort hinter einer Wiese eine unscheinbare Mauer.
Auf der Rückseite dieser Mauer sieht man in der schmalen Gasse vor dem nächsten Haus die
wuchtigen Sockelreste der ehemaligen Klosterkirche.

Von den ehemaligen Klostergebäuden steht in Wadgassen nur noch der Abteihof (= Zeitungsmuseum).
Aber auf den noch vorhandenen schweren Kellergewölben ist das letzte Gebäude in der am Erlebnis-
zentrum beginnenden Häuserzeile im Firmengelände wieder aufgebaut (nahe der Saar). Die
Fenstergewände und die Türumrahmung in rotem Sandstein sollen noch aus Klosterbauten stammen.

In Bous am Friedhof das Sockelrelief vom "Armen-Seelen-Kreuz", um 1750 vom Kloster Wadgassen
gestiftet. Abt Michael Stein stiftete 1764 die barocke Kanzel in der Basilika St. Johann in Saarbrücken.

In der lothringischen Pfarrkirche Waldwisse [etwa 10 km westlich von Merzig] befindet sich eine spät-
barocke Predella vom Altar in der Klosterkirche Wadgassen, die ein ehemaliges Klostermitglied 1829
dorthin brachte.

Das angeblich aus dem Kloster Wadgassen stammende Tafelbild Kreuzabnahme von Januarius Zick
und andere Ausstattungsstücke sind in der St. Nikolaus-Kirche zu Sarreguemines.

NB.: Die kath. Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (mit dem hohen Turm) in Wadgassen auf der Provinzial-
straße vor dem Kreisverkehr an der Saarbrücke ist neuromanisch und erst nach der Klosterzeit hier
am Saarufer (ein Stück von der alten Klosterkirche entfernt) neu erbaut worden. Unter den Wandfiguren
in der Pfarrkirche ist auch ein heiliger Norbert, der in seiner Rechten einen Kelch statt der sonst üblichen
Monstranz hält. Das Pfarrhaus Abteistraße 20 (vor dem Friedhofseingang) zwischen heutiger Pfarrkirche
und dem Gelände von Villeroy & Boch ist erst nach Aufhebung der Abtei an dieser Stelle neu erbaut
worden.

Lage:
In der Stadt Wadgassen, kurz vor der Saar an der Stadtgrenze zu Bous.

Anfahrt:
Alle Firmen bieten ihre Orts- und Stadtpläne kostenfrei nur zu privaten Zwecken an.
Machen Sie davon Gebrauch zuḿ Beispiel unter:
maps.google.de
www.stadtplaene.com
Dort geben Sie von Hand ein, was hier oben als Anschrift für Ihr Navigationsgerät angegeben ist..

Von der Ausfahrt Wadgassen der Autobahn A 620 (Saarlouis-Saarbrücken) fahren Sie weiter geradeaus
über die Lindenstraße bis zum Kreisverkehr mitten ins Stadtgebiet, dann weiter in Richtung Bous auf
der "Saarstraße". Nach etwa 500 Metern liegt links das Deutsche Zeitungsmuseum. Genau gegenüber
(also rechts der Saarstraße) liegt die Einfahrt zum Firmengelände von Villeroy & Boch mit ausreichend
Parkplätzen. Das zweite Haus links ist das Erlebniszentrum.
Mit der Eisenbahn Trier-Saarbrücken bis zum Bahnhof Bous, von dort 5 Minuten zu Fuß.

Ansprechpartner:
Deutsches Zeitungsmuseum
Am Abteihof 1
66787 Wadgassen
Tel.: (06834) 9423-0
Fax: (06834) 9423-20
info@deutsches-zeitungsmuseum.de


Geschichte:
Die Abtei Wadgassen, als sogenanntes Doppelkloster1135 durch den Grafen Friedrich von
Saarbrücken gestiftet , war namengebender Mittelpunkt der Zirkarie [Ordensprovinz] Wadgassen.
Noch 1284 ist in Wadgassen der weibliche Ordenszweig bezeugt; danach ist von den Schwestern
keine Rede mehr. Die Abtei übte die Seelsorge in 57 Kirchen und Pfarreien aus; sie stand in
dieser Hinsicht an der Spitze des ganzen Ordens. Sie unterhielt ein Studienkolleg in Trier. Zur
Abtei gehörte auch die Propstei St. Peter in Merzig an der Saar. Die Abtei Wadgassen war sehr reich:
Es gehörten (allerdings weit verstreut) über 200 Güter und Gehöfte dazu. Wegen ihres Reichtums
wurde die Reichsabtei Wadgassen von den Nachbarterritorien arg bedrängt, insbesondere
seit dem Jahre 1766, als sie vom Reich gelöst und Frankreich zugeschlagen wurde.
Sie fiel 1790 unter die Säkularisationsgesetze der Französischen Revolution, wobei der Abt
die Aufhebung noch zwei Jahre bis 1792 hinauszuzögern wußte. Der letzte Abt Johann Bordier
vermachte der Abtei Strahov in Prag eine ansehnliche Geldsumme, die zur Wiedergewinnung
seiner Abtei dienen sollte. Nach der Aufhebung wurden die erst 1748/52 neu erbaute Kirche
und der größte Teil der Gebäude niedergelegt. 1843 siedelt sich die Cristallerie Villeroy & Boch
auf dem ehemaligen Abteigelände an.

Literatur:
Die ältere Literatur bei Norbert BACKMUND, Monasticon Praemonstratense, Band 1, Berlin 1983,
        Seite 119-122.
Georg DEHIO, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Rheinland-Pfalz Saarland,
        München-Berlin 1972, Seite 959.
Bernard ARDURA, Regestum Archivi antiqui Curiae Generalitiae Ordinis Praemonstratensis in Urbe,
        Averbode 2006, Seite 870 (Index zu Wadgassen).
Jörg R. Müller, Die Gründung und Frühzeit der Prämonstratenserabtei Wadgassen im Spiegel der Kirchen- und Territorialpolitik          Erzbischof Alberos von Trier, in: Analecta Praemonstrensia 87 (2011), Seite 10-43.

Neue Erkundungen zur Kultur und Geschichte Wadgassens [Jubiläumsschrift anlässlich der 875sten Wiederkehr der Kloster-               gründung in Wadgassen 1135-2010, Wadgassen im Oktober 2010, 89 Seiten, 5 Aufsätze.

Zu Mitteilungen über das ehemalige Kloster in der Zeitschrift "Analecta Praemonstatensia" siehe den
        Registerband "Index generalis" zu den Jahrgängen 1968 bis 1999 (erarbeitet von Ulrich LEINSLE),
        Averbode 2002, Seite 314-315.



Hinweis auf die Pfarrkirche St. Peter in Merzig (Kreisstadt an der Saar)
Ein bemerkenswerter romanischer Bau mit der daneben liegenden ehemaligen Propstei
        (heute: Pfarrhaus). - Sie gehörte zum Kloster Wadgassen.
Zuständig ist das Kath. Pfarramt St. Peter, Propsteistraße 1, 66663 Merzig, Tel.: 06861-2434.
www.serrigerland.de/pfarrgarten_merzig.htm
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