Hane
in Bolanden (Donnersbergkreis)


Navigationsgerät:   67295 Bolanden, Klosterhof

Informationen zum Kloster im Internet:
www.kirchheimbolanden.de/516_1031.html
www.kirchheimbolanden.de/520_1031.html
www.kirchheimbolanden.de/530_1031.html


Kurzinformation:
Augustiner-Chorherren [Kongregation von Springiersbach] ca. 1120 bis ca. 1170
        erst danach Prämonstratenser von ca. 1170 bis ca. 1180
        durch Tausch danach auf demselben Gelände ein Kloster der
Prämonstratenserinnen von ca. 1180 bis ca: 1566
Patrozinium: Maria
damals: Erzbistum Mainz

Sehenswertes:
Das Mittelschiff und das nördliche Seitenschiff der ehemaligen dreischiffigen Klosterkirche des
12. Jahrhunderts blieben erhalten, dazu wurde um 1970 ein Chor angebaut. Seitdem dient die
Kirche als Konzert- und Festhalle.
Südlich der Kirche [rechts neben der Kirche, etwas tiefer gelegen] blieben Teile der ehemaligen
Klostergebäude erhalten. Sie sind als Wohnungen in Privatbesitz.
Man versäume nicht, die Kirche auf der bergwärts gelegenen Nebenstraße von der Nordseite aus zu betrachten. Dort auf dem ehemaligen Klosterfriedhof stehen noch ältere Grabsteine. Auf diesem Friedhof ist direkt an der Nordwand der Kirche neben dem Seiteneingang eine Kredenz [kein Sakramentshaus !] in Arkosol-Form aufgestellt, die aus dem Kloster Münsterdreisen stammen soll.

Lage:
Gut ausgeschildert am westlichen Ortsende der Gemeinde Bolanden (am Hang gelegen).

Anfahrt:
Alle Firmen bieten ihre Orts- und Stadtpläne kostenfrei nur zu privaten Zwecken an.
Machen Sie davon Gebrauch zuḿ Beispiel unter:
maps.google.de
www.stadtplaene.com
Dort geben Sie von Hand ein, was hier oben als Anschrift für Ihr Navigationsgerät angegeben ist..

Von der Ausfahrt "Göllheim" der Autobahn A 63 (Alzey-Kaiserslautern) nehmen Sie die Bundes-
straße B 47 in Richtung Kirchheimbolanden. Nach etwa 2 km steht in Marnheim ein Wegweiser
links nach Bolanden und zum Kloster Hane. Nach etwa 1,5 km sind Sie in Bolanden. Sie bleiben
auf der Durchgangsstraße namens "Hauptstraße" bis zum Ortsende, wobei Sie zwischendurch
die Hinweisschilder zum Kloster Hane sehen. Das ehemalige Kloster Hane liegt am Ortsende
rechts der "Hauptstraße" auf halber Höhe mit eigenem Hinweisschild, wozu Sie mit dem Auto
über die Stichstraße "Klosterhof" in die Anlage hineinfahren. Eine Außenbesichtigung der west-
lichen Kirchenfront mit der Gedenktafel ist jederzeit möglich.

Zurück auf der "Hauptstraße" fahren Sie noch etwa 100 Meter bergwärts, um Ihr Auto rechts der
Straße am Hinweisschild "Werner-von-Bolanden-Halle" erneut zu parken. Gehen Sie auf dieser
Nebenstraße namens "Klosterwiesen" einige Schritte weiter, um die Klosterkirche an der Grün-
anlage auch von der Nordseite her zu betrachten.

Ansprechpartner:
Verbandsgemeindeverwaltung
Neue Allee 2
67292 Kirchheimbolanden
Tel.: (06352) 4004-118
Fax: (06352) 4004-600

Geschichte [nach Kriongs 2009]:
Als sogenanntes Doppelkloster der Augustiner-Chorherren ca. 1120 von Werner I. von Bolanden
gestiftet, trat der Konvent ca. 1170 dem Orden der Prämonstratenser bei. Die Schwestern über-
siedelten bald darauf nach Rothenkirchen. Etwa im Jahre 1180 tauschten beide Konvente ihre
Klöster, so dass die Schwestern von nun an im Kloster Hane lebten Hier lebte in der zweiten
Hälfte des 13. Jahrhunderts auch die Mystikerin Christina von Christus, die irrtümlich als "Christina
von Retters" bekannt geworden ist; mit dem Kloster Retters im Taunus hat sie jedoch nichts zu tun.
Ab 1495 bezeichneten sich die bisherigen Meisterinnen als Äbtissin.
Im Bauernkrieg 1525 wurde das Kloster, in dem damals noch zehn Schwestern lebten, verwüstet.
Pfalzgraf Georg von Simmern hob das Kloster im Zuge der evangelischen Reformation ca. 1566
auf, wobei die Kirche zunächst der evangelischen Kirchengemeinde als Gotteshaus diente.
Die 1689 ausgebrannte Kirche wurde vom Gutshof als Scheune genutzt. 1977-1982 wurde der
profanierte Bau als Halle mit Flachdach wiederhergestellt und dient seitdem als Konzertsaal.

Literatur:
Die ältere Literatur bei Norbert Backmund, Monasticon Praemonstratense, Band 1, Berlin 1983,
        Seite 96-98.
Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Rheinland-Pfalz Saarland, München-
        Berlin 1972, Seite 126-127.
Die neuere Literatur:
Zu Mitteilungen über das ehemalige Kloster in der Zeitschrift "Analecta Praemonstatensia" siehe den
        Registerband "Index generalis" zu den Jahrgängen 1968 bis 1999 (erarbeitet von Ulrich Leinsle),
        Averbode 2002, Seite 172.
Bruno Krings, Die Frauenklöster der Prämonstratenser in der Pfalz, in: Jahrbuch für westdeutsche
        Landesgeschichte 35 (2009), Seite 113-202, darin auf Seite 172-188 zum Kloster Hane:
        Gründung und frühe Entwicklung, Anschluss an den Prämonstratenser-Orden, Rechtsstatus
        und Geschichte des Frauenklosters, Kirche und Klostergebäude, Handschriften, Liste der Prioren,
        Pröpste, Meisterinnen und Äbtissinnen, das Siegel, umfangreiche Literatur. - Auf Seite 188-202
        schließt sich eine Untersuchung zur Mystikerin Christina von Hane an, die oft fälschlich als
        Christina von Retters bezeichnet wird.
www.uni-landau.de/historisches-sem-ld/Historisches%20Seminar/Lit-kloester.htm   >> Nr. 5.16