Konradsdorf
in Ortenberg (Wetteraukreis)


Navigationsgerät:   63683 Ortenberg, Am Kloster

Informationen zum Kloster im Internet:

www.wetteraukreis.de/internet/erleben/tourismus/ausfluege/index_04355.html

www.de.wikipedia.org/wiki/Konradsdorf

www.de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Konradsdorf
www.agrarkulturerbe.de/organisation4.php?suche=&trennesuchtext=&id=4198


Kurzinformation:
Prämonstratenser von nach 1147 bis ca. 1270
        auf demselben Gelände ein Kloster der
Prämonstratenserinnen von nach 1147 bis 1581
Patrozinium: Maria und Urban
damals: Erzbistum Mainz

Sehenswertes:
Die romanische Kirche und das Refektorium aus dem 13. Jahrhundert blieben erhalten,
sind vor allem von den umliegenden öffentlichen Wegen aus zu betrachten.
Das Betreten des Gutshofes ohne vorherige Absprache mit dem Pächter ist unerwünscht.

Lage:
Die ehemaligen Klostergebäude liegen an der Bundesstraße B 275 zwischen Ranstadt und
Ortenberg. Auch die oberhalb des ehemaligen Klosters gelegene Gesamtschule trägt den
Namen "Konradsdorf".

Anfahrt:
Alle Firmen bieten ihre Orts- und Stadtpläne kostenfrei nur zu privaten Zwecken an.
Machen Sie davon Gebrauch zuḿ Beispiel unter:
maps.google.de
www.stadtplaene.com
Dort geben Sie von Hand ein, was hier oben als Anschrift für Ihr Navigationsgerät angegeben ist..

Von der Ausfahrt "Florstadt" der Autobahn A 45 (Gießen-Hanau) fahren Sie die Bundesstraße B 275
in Richtung Lauterbach. Sie bleiben stets auf der B 275 über Ober-Mockstadt und Selters bis zu
einem Abzweig nach links zur "Gesamtschule Konradsdorf". Sie suchen sich an der ansteigenden
Straße namens "Am Kloster" [zwischen der B 275 und der Schule oder erst in Höhe der Schule] einen
Parkplatz. Die Schule dient hier nur zur Orientierung und hat mit den historischen Bauwerken nichts
zu tun. Die mittelalterlichen Bauten des Klosters liegen auf dem Gelände des Gutshofes, der am Hang
zwischen der B 275 und der Schule liegt. Vom Schulgelände aus haben Sie keinerlei Einblick auf die
historischen Bauten.

Sie gehen die Straße "Am Kloster" zu Fuß zurück (bergab) und schauen von der Straße "Am Kloster"
[links, wenn man von oben kommt] durch die zwei Einfahrten der "Hessischen Staatsdomäne
Konradsdorf". Durch das obere Tor sehen Sie im Hintergrund die alte Kirche und durch die untere
Einfahrt ganz hinten das alte Gebäude des Refektoriums mit den romanischen Fenstern.
Dann gehen Sie etwa 100 Meter zur B 275 zurück, biegen nach links ab und erreichen nach
etwa 50 Metern links einen Fußweg, der am Hügel vorbei in das Tal der Nidder führt. Wenn Sie
ein kleines Stück in diesen Fußweg hineingehen, sehen Sie das Refektorium und die Kirche über
sich auf der Anhöhe liegen.

Ansprechpartner:
Hessische Staatsdomäne Konradsdorf
Dipl.-Ing. agr. Helmut Keller
Am Kloster
63683 Ortenberg
E-Mail:   amkloster@t-online.de

Besichtigung:
Es ist nur eine Außenbesichtigung auf den öffentlichen Wegen rund um das Gut möglich.

Geschichte:
nach 1147   stiftete Gerlach von Büdingen das sogenannte Doppelkloster Konradsdorf, ein
                      Tochterkloster von Langenselbold.
                       Konradsdorf war der Sitz eines kleinen Archidiakonates.
ca. 1270       blieb vom sogenannten Doppelkloster [besser: Annexkloster] nur der weibliche
                      Zweig zurück.
1333             lebten in Konradsdorf 64 Schwestern und 4 Geistliche.
1581             löste sich die Schwesterngemeinschaft im Zuge der Reformation auf.
1810             wurde Konradsdorf Domäne der hessischen Regierung.

Literatur:
Die ältere Literatur bei Norbert Backmund, Monasticon Praemonstratense, Band 1, Berlin 1983,
        Seite 103-105.
Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Hessen, München-Berlin 1966,
        Seite 761-762.
Zu Mitteilungen über das ehemalige Kloster in der Zeitschrift "Analecta Praemonstatensia" siehe den
        Registerband "Index generalis" zu den Jahrgängen 1968 bis 1999 (erarbeitet von Ulrich Leinsle),
        Averbode 2002, Seite 224.

Buchbesprechung:
Waltraud Friedrich, Das ehemalige Prämonstratenserinnenkloster Konradsdorf. 1000 Jahre Geschichte
und Baugeschichte (Quellen und Forschungen zur Hessischen Geschichte 118), Darmstadt und
Marburg 1999. - Im geschichtlichen Abschnitt werden erstaunlich viele schriftlichen Quellen [Urkunden
in Regestenform, Akten, Inventare, Abbildungen, Pläne] vorgestellt und ausgewertet.
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dem archäologisch-baugeschichtlichen Teil. Er reicht von der
mittelalterlichen Siedlung Konradsdorf über die Burganlage bis zum Kloster, das sehr ausführlich in
seinen ausgegrabenen Teilen und im teilweise noch stehenden Mauerwerk vorgestellt und mit Parallelen
verglichen wird.
Danach wird die Baugeschichte nach der Aufhebung des Klosters 1581 über das barocke Hofesgut bis
zur heutigen Hessischen Staatsdomäne weiterverfolgt. Abgerundet wird die sorgfältige Arbeit durch eine
kunsthistorische Einordnung der Baubefunde und durch Personal- und Besitzlisten.
Entgangen sind der Autorin im geschichtlichen Teil die Sacri et canonici Ordinis Praem. Annales des
C. L. Hugo, der im Band 1, Nancy 1734, S. 545-550 ausführlich die Aufhebung des Klosters Konradsdorf
und die Bemühungen um eine Wiedergewinnung für den Orden im 17. Jahrhundert beschreibt sowie
durch eine Urkunde von 1636 dokumentiert.