Ilbenstadt
in Niddatal-Ilbenstadt (Wetteraukreis)


Navigationsgerät:   61194 Niddatal [Ortsteil: Ilbenstadt], Im Kloster 6

Informationen zum Kloster im Internet:
www.de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Ilbenstadt
www.de.wikipedia.org/wiki/Niddatal
www.niddatal.de/index_main.php?unid=591
www.jugendwerkstgottfried.de/index2.htm
www.heiligenlexikon.de/BiographienG/Gottfried_von_Cappenberg.htm
www.bautz.de/bbkl/g/gottfried_v_c.shtml
www.kirche-ilbenstadt.de
www.bistummainz.de/bm/dcms/sites/bistum/menschen/musik_kunst/kirchen_kloester/Ilbenstadt.html


Kurzinformation:

Prämonstratenser von 1122 bis 1803
        auf demselben Gelände ein Kloster der
Prämonstratenserinnen von 1122 bis ca. 1150
Patrozinium der Basilika: (Maria) St. Peter und Paul
damals: Erzbistum Mainz

Sehenswertes:
Die doppeltürmige romanische Klosterkirche, 1928 zur päpstlichen Basilika erhoben. Darin das
Hochgrab des heiligen Gottfried von Cappenberg. Grabplatte ist von 1611/1613.
Das Chorgestühl mit 18 Stallen, darüber je eine Szene (farbig gefasst) aus der Serie der
35 Kupferstiche des Joannes Chrysostomus vander Sterre "Vita Sancti Norberti ...", Antwerpen 1622.
Orgel des 17. Jahrhunderts.
Um das große Klostergelände [Park] ist eine hohe Umfassungsmauer aus Bruchstein gezogen;
darin im Verlauf der Straße "Im Kloster" zwei Torhäuser als Zugang.
Man sollte die lange Mauer außen umschreiten (oder mit dem Auto umfahren). Nahe am Altarraum
der Kirche gibt es in der Mauer eine Einfahrt zum Gottfriedshaus. Nur von hier aus hat man einen
Blick auf das Schiff der Kirche und den Altarraum.

Lage:
Die ehemalige Klosteranlage liegt in der Gemeinde Niddatal-Ilbenstadt.

Anfahrt:

Alle Firmen bieten ihre Orts- und Stadtpläne kostenfrei nur zu privaten Zwecken an.
Machen Sie davon Gebrauch zuḿ Beispiel unter:
maps.google.de
www.stadtplaene.com
Dort geben Sie von Hand ein, was hier oben als Anschrift für Ihr Navigationsgerät angegeben ist..

1.)   Von der Ausfahrt "Friedberg" der Autobahn A 5 (Frankfurt - Gießen / Dortmund) fahren Sie in
Richtung Friedberg bis Rosbach und biegen rechts ab nach Wöllstadt. Sie fahren bis Oberwöllstadt
und gelangen von dort über die Bundesstraße B 3 nach Niederwöllstadt. Weiter geht es wie unter Nr. 3.

2.)   Von der Ausfahrt "Ober-Mörlen" der Autobahn A 5 (Gießen - Frankfurt) fahren Sie bis Friedberg
und dann über die Bundesstraße B 3 bis Niederwöllstadt. Weiter geht es wie unter Nr. 3.

3.)   In Niederwöllstadt biegen Sie links in die B 45 in Richtung Hanau / Niddatal ein. Kaum haben Sie
den Ort verlassen, sehen Sie bereits rechts im Hintergrund die Doppeltürme der Kirche von Ilbenstadt.
Auf der B 45 fahren Sie durch den Ort Ilbenstadt hindurch. Nach der Steigung an den letzten Häusern
am Ortsende geht es scharf links in die Straße "Im Kloster". An besagter Straßenecke stehen nur kleine
Hinweisschilder "Klosterschänke", "Friedhof", "Jugendwerk St. Gottfried" bzw. "Nonnen Hof" [Hessische
Staatsdomäne]. Auf der Straße "Im Kloster" fahren Sie geradeaus durch das Torhaus bis nahe vor die
Türme der Kirche.

Ansprechpartner:
Kath. Pfarramt Basilika St. Peter und Paul
Kirchgasse 16
61194 Niddatal-Ilbenstadt
Tel.: (06034) 2285
E-Mail:   pfarramt@kirche-ilbenstadt.de

Haus St. Gottfried, Jugendwerk Ilbenstadt
Im Kloster 6
61194 Niddatal-Ilbenstadt
Tel.: (06034) 91350
Fax: (06034) 913535

Öffnung der Kirche:
Die Basilika ist tagsüber geöffnet.

Geschichte:
1123            übertrugen die Brüder Gottfried und Otto von Cappenberg auch ihre Besitzungen
                      in und um Ilbenstadt an den Hl. Norbert. Sogleich wurde mit dem Kirchbau
                      begonnen. Das Kloster beherbergte Männer und Frauen [ein sogenanntes
                      Doppelkloster, besser Annex-Kloszer genannt]. Die ersten Bewohner kamen wohl
                      direkt aus Prémontré.
1127            starb Gottfried von Cappenberg in Ilbenstadt und wurde zunächst in der Pfarrkirche
                      begraben.
ca. 1138      begann man mit dem Bau des Klosters Niederilbenstadt etwa 500 Meter weiter
                      im Tal. Es wurde um 1150 vom weiblichen Zweig bezogen.
1158             wurde die (heutige) zweitürmige Kirche geweiht.
noch 1416   wird das beim Kloster liegende Hospital erwähnt.
1622             plünderten mansfeldische Truppen das Kloster im 30-jährigen Krieg, danach
                      kamen die Schweden danach die Kaiserlichen. Propst Conradi starb 1635 an den
                      Folterungen.
1657             wurde die Propstei zur Abtei erhoben.
1695-1715  Neubau der gesamten Klosteranlage.
1803             Säkularisation des Klosters mit 30 Chorherren durch die Grafen von Altleiningen-
                      Westerburg. Die Prälatur diente bis 1919/21 als Schloss. Danach Verkauf an  den
                      hessischen Staat.
1819             Abriss des Ostflügels des Klosters, des nördlichen Kreuzgangs und der alten
                      Pfarrkirche. Viel Inventar der Klosterkirche wurde verkauft. Die Abteikirche
                      wurde Pfarrkirche von Ilbenstadt.
1923-37       Benediktiner aus Kornelimünster besiedeln das Klostergebäude. Danach dient
                      es als Reichsarbeitsdienstlager für Mädchen.
1963             zerstört ein Feuer das alte Kloster, das in neuzeitlicher Form wiederaufgebaut
                      und als Jugend- und Bildungshaus des Bistums Mainz geführt wird.

Literatur:
Die ältere Literatur bei Norbert Backmund, Monasticon Praemonstratense, Band 1, Berlin 1983,
        Seite 98-101.
Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Hessen II (Regierungsbezirk Darmstadt),
        München-Berlin 2008, Seite 476-481.
Die neuere Literatur:
Reinhard Schwarz, Abteikirche Ilbenstadt [Große Baudenkmäler Heft 266], Deutscher Kunstverlag
        München-Berlin.
Andreas Leistikow, Die Geschichte der Grafen von Cappenberg und ihrer Stiftsgründungen Cappenberg,
        Varlar und Ilbenstadt [Studien zur Geschichtsforschung des Mittelalters, Band 10], Hamburg 1999.
Bernard Ardura, Regestum Archivi antiqui Curiae Generalitiae Ordinis Praemonstratensis in Urbe,
        Averbode 2006, Seite 837 (Index zu Ilbenstadt).
Norbert Bewerunge, Materialien zur Kunstgeschichte von Ilbenstadt / Wetterau, in: Archiv für
        mittelrheinische Kirchengeschichte 59 (2007), Seite 229-250.
Zu Mitteilungen über das ehemalige Kloster in der Zeitschrift "Analecta Praemonstatensia" siehe den
        Registerband "Index generalis" zu den Jahrgängen 1968 bis 1999 (erarbeitet von Ulrich Leinsle),
        Averbode 2002, Seite 218-219.
Norbert Bewerunge und Christian Vogel, Der Heilige Gottfried und seine Verehrung in Ilbenstadt,
        Niddatal-Ilbenstadt 2009.

Norbert Bewerunge, Die Glocken von Ilbenstadt, in: Jahrbuch für Glockenkunde, Band 21/22 (2009/10), Seite 29-48.

Buchbesprechung:
Im Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 49 (1997) 453f berichtet Hans-Jürgen Kotzur über die
veränderte Chorraumgestaltung im Rahmen der Innenrenovierung der ehemaligen Klosterkirche
Ilbenstadt in den Jahren 1995/96. - Ebendort 50 (1998) 557f gibt Gertrud P. Fels einen Zwischenbericht
zur Außenrenovierung des Gottfriedshauses in Ilbenstadt im Jahre 1997. Dabei handelt es sich um die
beiden 1964 bis auf die Außenmauern ausgebrannten Flügel des ehemaligen Klosters, die 1707-1715
errichtet wurden. Architekt war damals der Ilbenstädter Klosterbruder Abraham Spohrer.