Grobe und Pudagla
auf der Insel Usedom


Navigationsgerät:   17429 Pudagla,  Schlossstraße

Kurzinformation:
Prämonstratenser von vor 1155/1177 bis 1307/09 bei der Stadt Usedom
              und von 1307/09 bis 1535 im Ort Pudagla auf Usedom
Patrozinium in Grobe: Gotthard, Maria und Sabinus
Patrozinium in Pudagla: Dreifaltigkeit und Maria
damals: Bistum Cammin

Sehenswertes:
An beiden Klosterstandorten ist vom ehemaligen Kloster nichts mehr zu sehen.
Im Bereich des Schlosses [= Gaststätte] in Pudagla ist das Brennereigebäude, das noch
die letzten Mauerreste der Klosterkirche [Chor, Fenster, spitzbogige Portale] enthielt, zur
DDR-Zeit 1985 niedergelegt worden.

Lage und Anfahrt:

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Die Ausgrabungen bei der Stadt Usedom sind wieder zugeschüttet worden.
Mitten auf der Insel Usedom (südlich der Bundesstraße B 111 und östlich des Achterwassers)
liegt der Ort Pudagla mit den Resten des ehemaligen Schlosses [darin heute eine Gaststätte],
etwa 8 km westlich von Heringsdorf.

Geschichte:
vor 1155      gestiftet in Grobe, einem slawischen Uferdorf bei der Stadt Usedom.
1177            Neugründung des Klosters in Grobe. Konkrete Pläne zur Übersiedlung auf den
                      benachbarten Marienberg 1184 südlich der Stadt Usedom wurden nicht ausgeführt.
1186            wurde die Propstei zur Abtei erhoben.
1308/09      an den Schmollensee nach Pudagla ins Innere der Insel Usedom verlegt.
1347 14      Priester und 5 Laienbrüder.
1533            wurde durch die pommerschen Herzöge das Inventar des Klosters aufgenommen.
1535            im Zuge der evangelischen Reformation aufgehoben.

Literatur:
Die ältere Literatur bei Norbert Backmund, Monasticon Praemonstratense, Band 1, Berlin 1983,
        Seite 327-329.
Die neuere Literatur:
Ursula Creutz, Bibliographie der ehemaligen Klöster und Stifte im Bereich des Bistums Berlin,
        des Bischöflichen Amtes Schwerin und angrenzender Gebiete, Leipzig 1983, Seite 214-218.
Ursula Creutz, Geschichte der ehemaligen Klöster im Bistum Berlin in Einzeldarstellungen,
        Leipzig 1995. Darin Seite 103-116: die Abtei St. Marien und St. Godehard auf der Insel Usedom
        in Vorpommern, mit Sitz in Grobe (ca. 1150-1184), auf dem Marienberg bei Watecow (1184-1308/10)
        und zuletzt in Pudagla bis 1535.
Arthur Behn, Das Kloster Grobe, in: Matthias Puhle und Renate Hagedorn (Hg.), Prémontré des
        Ostens, Oschersleben 1996, Seite 89-92.
Günter Mangelsdorf, Kloster Grobe bei Usedom, Bericht über die Ergebnisse einer Ausgrabung, in:
        Greifswalder Mitteilungen 3, 1999, S. 155 – 190.
Dirk Schleinert, Die Geschichte der Insel Usedom. Rostock 2005.
Zu Mitteilungen über das ehemalige Kloster in der Zeitschrift "Analecta Praemonstatensia" siehe den
        Registerband "Index generalis" zu den Jahrgängen 1968 bis 1999 (erarbeitet von Ulrich Leinsle),
        Averbode 2002, Seite 209.

Buchbesprechung:
Arthur Behn, Zur Geschichte und Lage des Klosters Grobe, in Brigitte Metz (Hsg.), Usedom. Geschichte
und Geschichten. 700 Jahre Stadt Usedom, Verlag Störr Ostklüne 1998, Seite 45-52. Bei einer Grabung
konnte 1997 auf einem Acker ein Teil der Feldstein-Fundamente des wohl noch vor 1155 gegründeten
Klosters Grobe freigelegt werden (anschließend wieder zugeschüttet). Die Fundstelle liegt im Ort
Wilhelmshof auf dem heute noch sogenannten Klosterberg, Klosterfeld bzw. Priesterkamp (am
Usedomer See südlich der Stadt Usedom). Vor dem Jahre 1184 plante man die Verlegung des
Klosters Grobe auf den Marienberg, der in der Nähe gesucht werden muss, aber noch nicht eindeutig
lokalisiert ist. Dort wurde 1184 bereits der Friedhof geweiht. Eine Verlegung des Klosters Grobe auf
den Marienberg fand allerdings nicht statt, vielmehr zog der Konvent von Grobe 1307/09 direkt nach
Pudagla ins Innere der Insel. Im Bereich des Schlosses im Ort Pudagla ist das Brennereigebäude,
das noch die letzten Mauerreste des Klosters enthielt, im Jahre 1985 abgebrochen worden.