Cappenberg
in Selm (Kreis Unna)

seit 1974 von Prämonstratensern aus Hamborn betreut

Navigationsgerät:   59379 Selm [Stadtteil: Cappenberg], Schloss Cappenberg
                                                                                                       oder: Freiherr-vom-Stein-Straße

Informationen zum Kloster im Internet:
www.stiftskirche-cappenberg.de/6,0,pfarrgeschichte,index,0.php
www.de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Cappenberg
www.de.wikipedia.org/wiki/Cappenberg
www.stein-und-cappenberg.de


Informationen zum hl. Gottfried von Cappenberg im Internet:
www.bautz.de/bbkl/g/gottfried_v_c.shtml
www.heiligenlexikon.de/BiographienG/Gottfried_von_Cappenberg.htm
www.kirchensite.de/?myELEMENT=137894
www.kirchensite.de/index.php?myELEMENT=60400

Informationen zum seligen Otto von Cappenberg im Internet:
www.heiligenlexikon.de/BiographienO/Odo_von_Cappenberg.html
www.kirchensite.de/index.php?myELEMENT=109386

Kurzinformation:
Prämonstratenser von 1122 bis 1802/03
        auf demselben Gelände ein Kloster der
Prämonstratenserinnen von 1122 bis ins 14. Jahrhundert
Patrozinium: Johannes der Evangelist
damals: Bistum Münster

Sehenswertes:
Die romanische Klosterkirche [= Pfarrkirche] und das ehemalige Kloster [= Schloss], in dem eine
Abteilung "Geschichte des Klosters Cappenberg" eingerichtet ist.
Die Kirche birgt zahlreiche Kunstwerke, darunter den weltberühmten Barbarossakopf (um 1155),
außerdem das Cappenberger Kreuz (um 1225), Grabplatten, Tafelgemälde (z.B. den Flügelaltar
des Jan Baegert von 1530), das spätgotische Chorgestühl (datiert 1508 und 1520) und die
Vorenweg-Orgel (1788); zur Orgel siehe:   www.de.wikipedia.org/wiki/Caspar_Melchior_Vorenweg

Lage:
Cappenberg liegt im südlichen Münsterland nördlich von Lünen und Dortmund.

Anfahrt:
Alle Firmen bieten ihre Orts- und Stadtpläne kostenfrei nur zu privaten Zwecken an.
Machen Sie davon Gebrauch zuḿ Beispiel unter:
maps.google.de
www.stadtplaene.com
Dort geben Sie von Hand ein, was hier oben als Anschrift für Ihr Navigationsgerät angegeben ist..

Von der Ausfahrt "Dortmund-Nordost" der Autobahn A 2 (Dortmund-Hannover) fahren Sie (über
den Zubringer und die Bundesstaße B 54) bis nach Lünen. Hinter der Tankstelle links ab auf die
Umgehungsstraße in Richtung Lüdinghausen / Selm. Nach einigen Ampeln biegen Sie (an der
zweiten Straße hinter dem Krankenhaus) am Verkehrsschild Cappenberg links ab und bleiben
mehrere Kilometer auf dieser Straße, bis Sie durch den Wald gefahren sind. Danach geradeaus
weiter den Berg hinauf. Oben angekommen, fahren Sie (hinter dem Schlosseingang) rechts
auf den Parkplatz und gehen zu Fuß durch den Schlosseingang zur Kirche und zum Museum
im Schloss.

Ansprechpartner:
Kath. Pfarramt St. Johannes Cappenberg
Schloss Cappenberg
59379 Selm-Cappenberg
Tel.: (02306) 50511
Fax: (02306) 73360
E-Mail:  stiftskirche@t-online.de

Öffnungszeit der Stiftskirche:
täglich, durch den Westeingang (nur bis zum Gitter).

Führungen in der Stiftskirche:
Gruppenführungen sind rechtzeitig vorher mit dem Pfarramt abzusprechen.

Museum im Schloss Cappenberg:   DI bis SO von 10 bis 17 Uhr
Telefon: (02306) 71170 Fax: (02306) 758633

Ausgrabungen:
Otfried Ellger, Cappenberg: Von der Burg zur Kirche. Ausgrabungen im Chor der ehemaligen
Prämonstratenser-Stiftskirche St. Johannes Ev. in Selm-Cappenberg 1992/93, in: Westfalen,
Hefte für Geschichte, Kunst und Volkskunde, Band 78 (2000), Seite 237-269. Aus den Grabungs-
befunden (Skizzen, Fotos und genaue Beschreibung) ergeben sich Aussagen über die Burg-
befestigung der Herren von Cappenberg, den Burgplatz, den planvollen Abbruch der Burg,
Verfüllung der Gräben und den Bau des Altarraums der Kirche. Für den östlichen Chorabschluss
wurden drei Phasen festgestellt: das ursprüngliche Projekt eines geraden Abschlusses, der
ausgeführte gerundete romanische Chorabschluss und der jetzige Abschluss der gotischen
Chorerweiterung. Die Geschichte des Cappenberger Burgberges bildet den Schluss der
ausgezeichneten Dokumentation.

Geschichte:
Cappenberg ist das erste Prämonstratenserkloster im deutschen Sprachraum. Damals war mit
jedem Männerkloster ein Frauenkloster verbunden, wobei man die juristische Struktur nicht
Doppelkloster, sondern besser "Annex-Kloster" nennt..
1122          Stiftung des Klosters Cappenberg durch den Grafen Gottfried von Cappenberg und
                    seinen Bruder Otto. Beide traten in den Orden ein. Gottfried wird im Bistum Münster
                    und im Prämonstratenserorden als Heiliger verehrt, Otto als Seliger.
1145           zog der größere Teil der Schwestern ins Kloster Oberndorf bei Wesel, ein Teil blieb
                    in Cappenberg und lebte im Tal hinter dem Schloss bis ins 14. Jahrhundert.
ab 13. Jh.  war das Kloster Cappenberg für den Adel reserviert.
1536           wurde die Zahl der Mitglieder auf 12 beschränkt.
Im 30-jährigen Krieg wurden Kloster und Kirche schwer beschädigt.
ab 1708     Bau eines neuen Klosters, des heutigen Schlosses.
1802/03     Säkularisierung durch den König von Preußen.
1816           erwarb der preußische Minister Karl Freiherr vom und zum Stein die Domäne
                    Cappenberg als Familiensitz, wo er 1831 starb. Seinen Nachkommen, den Grafen
                    von Kanitz gehört das Schloss noch heute.
                    Die Kirche überließ Karl Freiherr vom Stein dem preußischen Staat, jedoch mit
                    dem Nutzungsrecht durch die katholische Kirche, welche erst 1835 die Kirchen-
                    gemeinde in Cappenberg offiziell errichtete.
1974           wird ein Prämonstratenser der Abtei Hamborn zum Pfarrer ernannt; seitdem
                    betreut die Abtei Hamborn die Pfarrstelle in Cappenberg.

Literatur:
Die ältere Literatur bei Norbert Backmund, Monasticon Praemonstratense, Band 1, Berlin 1983,
        Seite 186-189.
Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Westfalen, München-Berlin 1977, Seite 72-74.
Die neuere Literatur:
Karl Hengst, Westfälisches Klosterbuch, Teil 1, Münster 1992, Seite 172-181.
Werner Thissen (Hrsg.), Das Bistum Münster, Band 3, Münster 1993, Seite 470-472.
Horst Appuhn, Stiftskirche Cappenberg [Große Baudenkmäler Heft 297], Deutscher Kunstverlag
        München-Berlin.
Andreas Leistikow, Die Geschichte der Grafen von Cappenberg und ihrer Stiftsgründungen Cappenberg,
        Varlar und Ilbenstadt [Studien zur Geschichtsforschung des Mittelalters, Band 10], Hamburg 1999.
Die Vorenweg-Orgel in der Stiftskirche zu Cappenberg. Festschrift zur Weihe der restaurierten Orgel
        am 21. März 2004, Münster 2004.
Altfried Kutsch, Die ehemalige Prämonstratenser-Stiftskirche Cappenberg, in: Egon Mielenbrink (Hrsg.),
        Im Glauben unterwegs. Die Wallfahrtsorte im Bistum Münster, Kevelaer 2005.
Gerd Dethlefs, Das Cappenberger Chorgestühl 1509-1520, Bielefeld 2009.

Zu Mitteilungen über das ehemalige Kloster in der Zeitschrift "Analecta Praemonstatensia" siehe den
        Registerband "Index generalis" zu den Jahrgängen 1968 bis 1999 (erarbeitet von Ulrich Leinsle),
        Averbode 2002, Seite 178-180.